Unsere Historiker zeigt Ihnen in der Umgebung Berlins die Schlachtfelder in Großbeeren und Dennewitz.
"Diesseits Berlins sollen unsere Knochen bleichen, nicht jenseits der Spree"- mit diesen legendären Worten soll sich der preußische General von Bülow geweigert haben, Berlin im August des Jahres 1813 den Truppen Napoleons zu überlassen. In Rage gebracht hatte ihn die Anordnung seines Oberkommandierenden, des schwedischen Kronprinzen Bernadotte, Berlin aufzugeben und nördlich der Hauptstadt Verteidigungslinien aufzubauen. Erst dort sollte die 150.000 Mann starke Nordarmee mit Unterstützung schwedischer und russischer Truppen den Feind erwarten. Unterdessen hatten die Franzosen, die unter General Oudinet mit 70.000 Mann vor den Toren Berlins standen, am 22. August 1813 Großbeeren eingenommen, um von hier aus den entscheidenden Schlag führen zu können. Doch zu siegessicher fühlten sich die Besatzer. Und diese minimale Chance nutzte der Preußische General aus. Nach einem ersten Scharmützel bei Blankenfelde unter Tauentzien, entschloss sich von Bülow am Abend des 23. August 1813 zum Gegenangriff. Bei strömenden Regen und mit nur vier Brigaden stürzte er sich auf die völlig überraschten Franzosen und warf sie zusammen mit ihren sächsischen Verbündeten aus Groß - und Kleinbeeren hinaus. Die Schlacht war besonders blutig weil das schlechte Wetter fast nur den Nahkampf mit Bajonett und Kolben zuließ. Viertausend Franzosen wurde an diesem Abend getötet. Jedoch kamen viele nicht durch ihre Gegner um sondern ertranken bei der unkontrollierten Flucht in den nahen Sumpfgebieten. Die Landwehr hatte dagegen nur 150 Tote und 900 Verwundete zu beklagen. Es war der erste Sieg in den Befreiungskämpfen. Weitere folgten u.a. die Schlachten um Hagelberg (bei Belzig) und Dennewitz (bei Jüterbog). Seitdem wird der Sieg bei Großbeeren jährlich gefeiert. Mit einem Appell in historischen Uniformen, Musketenvorführung, Nachstellung der Schlacht, Waffenreinigen und Biwakbesichtigung, Turmblasen und Feuerwerk.
Die Befreiungskriege gegen die napoleonische Fremdherrschaft tobten 1813 auch auf dem Gebiet des heutigen Landkreises Teltow-Fläming. Am 23. August 1813 und am 6. September 1813 fanden in Großbeeren und in Dennewitz bedeutende Schlachten statt, die dazu beitrugen, eine erneute Besetzung Berlins durch die französischen Truppen zu verhindern. Auch in kleineren Orten der Region tobten Gefechte und Kämpfe. Zehntausende Menschen ließen in dieser Zeit ihr Leben.
Im Landkreis Teltow-Fläming wird der Ereignisse von damals regelmäßig gedacht, unter anderem mit Veranstaltungen wie dem historischen Biwak in Dennewitz oder dem jährlichen Siegesfest in Großbeeren. Außerdem laden zahlreiche Denkmäler dazu ein, den Spuren der Geschichte zu folgen – ob mit dem Auto, dem Fahrrad, als Spaziergänger oder – vor allem rund um Dennewitz und Niedergörsdorf – auf Skates.
Denkmäler zu den Befreiungskriegen 1813 befinden sich – ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben – in den unten aufgeführten Städten und Dörfern des Landkreises Teltow-Fläming. Für weitere Informationen wählen Sie bitte den Namen des jeweiligen Ortes aus.
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Eine "historische Wanderung" im Gebiet südlich von Jüterbog führt über die Felder zwischen Dennewitz und Niedergörsdorf, auf denen am 6. September 1813 eine der bedeutendsten Schlachten des Befreiungskrieges gegen die napoleonischen Truppen geschlagen wurde. Hier wie in Großbeeren, dem zweiten wichtigen Schauplatz der Kämpfe um Berlin im Norden des Kreises, erinnern Denkmäler an die Siege der preußischen Truppen.
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